Evotec, BMS und Goethe-Uni entwickeln neuen Ansatz gegen Krebs

Der gezielte Abbau krebsfördernder Proteine steht im Zentrum eines von Bristol Myers Squibb und Evotec gestarteten Projektes an der Goethe-Uni in Frankfurt am Main.

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Die F&E-Kooperation unter Regie von Prof. Ivan Dikić ist Teil der 20 Mio. Euro-beLAB2122-BRIDGE-Kooperation von Evotec mit Bristol Myers Squibb zur Entwicklung einer neuen Wirkstoffklasse gegen Krebs. Dikićs Team hat im Rahmen des mit öffentlichen Mitteln geförderten ProxiDrugs-Konsortiums bifunktionelle Moleküle entwickelt, die die E3-Proteinligase an Krebstargets bindet. Die Krebsproteine werden so via Ubiquitinylierung dem zelleigenen Proteinschredder zugeführt und gezielt abgebaut. Theoretisch sollte dies rund 80% der bisher für eine Arzneimittelbehandlung nicht zugänglichen Zielmoleküle abdecken.

Im Rahmen der beLAB2122-Kooperation zielen die Partner darauf ab, ein am RNA-Spleißen beteiligtes Protein auszuschalten und so die Krebszellen zum Absterben zu bringen. Die jetzt gestartete Arbeit soll prüfen, ob sich das bifunktionale Molekül als Wirkstoffkandidat gegen Krebs eignet. Das Ziel von beLAB2122 ist es, akademische Institutionen aus der Rhein-Main-Neckar-Region zusammenzubringen, um First-in-class-Therapieoptionen für alle Indikationsgebiete und Formate effizient zu investitionsfähigen Wirkstoffforschungs- und frühen Entwicklungsprojekten voranzutreiben – laut Dikić biete das "exzellente Möglichkeiten für akademische Gruppen, bereits in frühen Entwicklungsstadien mit Pharmapartnern zu kooperieren" und gemeinsame Firmengründungen voranzutreiben.

"Mit den BRIDGE-Kooperationen wie beLAB2122 verfolgt Evotec das Ziel, akademische Innovationen in Richtung Wirkstoffentwicklung zu beschleunigen und Unternehmensgründungen zu ermöglichen. Wir sind gespannt auf die ersten Ergebnisse und freuen uns darauf, dieses und viele weitere interessante akademische Projekte voranzubringen”, sagt Dr. Thomas Hanke, Executive Vice President und Head of Academic Partnerships bei Evotec.

Das Projekt wird durch Evotecs Beteiligung am neuen Carma Fund I von Ascenion und der Goethe-Universität ergänzt, der in der vergangenen Woche ein erstes Closing bei 47 Mio. Euro vermeldete und auf ein gemeinsames Engagement in der Frühphasen-Finanzierung der Uni-eigenen Tech-Transfer GmbH Innovectis und die Ascenion GmbH zurückgeht.

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